Mittelalter und Frühe Neuzeit
Weißensee erlitt durch Brände und Feuersbrünste mehrfach großen Schaden. Höchstwahrscheinlich wurde die Stadt das erste mal bei der Belagerung durch Otto IV. im Jahr 1212, kurz nach ihrer Entstehung, vollständig niedergebrannt. Solche Schäden machten schon früh Feuerordnungen notwendig. Die älteste Feuerordnung der Stadt Weißensee ist in den Statuten von 1500 enthalten.
In der Zeit von 1212 bis 1800 gab es in der Stadt über zwanzig größere und kleinere Brände. Nachdem im Jahre 1337 ein Teil der Stadt brannte und 1457 über dreiviertel des Ortes durch Feuer zerstört wurden, waren es 1566 achtzig Häuser. 1590 brach ein Feuer ungeheuren Ausmaßen aus. Die Brandakte besagt, dass ein Großteil des Ortes zerstört wurde und die obdachlosen Einwohner von den Bewohnern der umliegenden Dörfer aufgenommen werden mussten. Die Brandursache wurde niemals geklärt.
Nicht zuletzt durch diese Katastrophen wurde 1675 eine neue Feuerordnung erlassen. 1684 besaß die Stadt Weißensee 4 Feuerspritzen mit je 2 Spritzmeistern, 10 Leuchten, Feuerhaken, 11 Mann mit Leitern und 75 Spritzgehilfen. Dies gilt als Beginn des organisierten Brandwesens in Weißensee. Zusätzlich wurden die Einwohner als sogenannte Feuerläufer verpflichtet, welche die Aufgabe hatten des Nachts die Gassen abzulaufen um nach eventuellen Bränden Ausschau zu halten. Zusätzlich mussten sie anderen Städten im Brandfall zur Hilfe eilen, teilweise bis nach Bad Langensalza, was in der damaligen Zeit eine ungeheure Entfernung war. Halfen sie beim Löschen eines Feuers mit wurde ihnen vom zuständigen Richter ein Freilos ausgestellt und neue Männer wurden verpflichtet.
In der Zeit von 1212 bis 1800 gab es in der Stadt über zwanzig größere und kleinere Brände. Nachdem im Jahre 1337 ein Teil der Stadt brannte und 1457 über dreiviertel des Ortes durch Feuer zerstört wurden, waren es 1566 achtzig Häuser. 1590 brach ein Feuer ungeheuren Ausmaßen aus. Die Brandakte besagt, dass ein Großteil des Ortes zerstört wurde und die obdachlosen Einwohner von den Bewohnern der umliegenden Dörfer aufgenommen werden mussten. Die Brandursache wurde niemals geklärt.
Nicht zuletzt durch diese Katastrophen wurde 1675 eine neue Feuerordnung erlassen. 1684 besaß die Stadt Weißensee 4 Feuerspritzen mit je 2 Spritzmeistern, 10 Leuchten, Feuerhaken, 11 Mann mit Leitern und 75 Spritzgehilfen. Dies gilt als Beginn des organisierten Brandwesens in Weißensee. Zusätzlich wurden die Einwohner als sogenannte Feuerläufer verpflichtet, welche die Aufgabe hatten des Nachts die Gassen abzulaufen um nach eventuellen Bränden Ausschau zu halten. Zusätzlich mussten sie anderen Städten im Brandfall zur Hilfe eilen, teilweise bis nach Bad Langensalza, was in der damaligen Zeit eine ungeheure Entfernung war. Halfen sie beim Löschen eines Feuers mit wurde ihnen vom zuständigen Richter ein Freilos ausgestellt und neue Männer wurden verpflichtet.
Unter Preußischer Herrschaft
Ab 1839 verbesserte sich die Lage. Rückten die “Feuerleute” mit der Landspritze außerhalb des Ortes aus, bekamen sie 6 Groschen. Gelangten sie nicht bis zum Feuer, bekamen sie 2 Groschen. Ab 1893 wurde die Landspritze nur noch eingesetzt, wenn “im Umkreis von 7,5 km Feuer bemerkt wird”, die Pferdehalter bekamen jetzt 6 bis 10 Mark aus der Stadtkasse und die Feuerleute erhielten “für die erste Stunde ihres Außenseins je 30 Pfg., für jede weitere Stunde 15 Pfg.”. Feuerläufer wurden nicht mehr aufgestellt.
Das Jahr 1839 ist für die Geschichte der Feuerwehr in Weißensee äußerst bedeutsam. In diesem Jahr erließ der Magistrat von Weißensee eine neue Feuerordnung, die alle bis dahin existierenden Verordnungen für die Stadt außer Kraft setzte und in 74 Paragraphen sowohl Vorschriften zur Verhütung von Bränden, Festlegungen über baupolizeiliche Bereiche wie auch den Einsatz der städtischen Pflichtfeuerwehr regelte.
1857 bestellte der Magistrat auf Anfrage des Königlichen Kreisrichters Salzmann “Rettungsmannschaften”, die für den Fall einer Feuergefahr auf dem Schloss die dort gelagerten Akten der Gerichtskommision sowie die “Mobilien” des Kreisrichters retten sollten. 1895 wird die Feuerordnung von 1839 durch eine “Polizei-Verordnung betreffendend den Dienst der Feuerwehr in Weißensee” ergänzt. Darin wird der Pflichtcharakter der Feuerwehr noch einmal unterstrichen, der Branddirektor zum Polizeibeamten berufen und vergütet sowie dem Bürgermeister unterstellt.
1861 wurden vier neue Feuerspritzen gekauft und die Spritzenhäuser renoviert. Die Spritzenhäuser befanden sich im Rathaus, an der Darre und auf dem Nikolaiplatz. Der Bestand wurde im darauffolgenden Jahr um 2 Feuerspritzen erweitert. Für jede dieser Spritzen ist einer der angesehensten Bürger der Stadt als “Commissarius” bestellt, außerdem sind aber noch je zwei Handwerksmeister als Rohrführer designiert und je nach Größe der Spritze 8 bis 24 Mann aus dem Arbeiterstande zur Bedienung. Die Kosten für die Feuerlöschmannschaften betrugen jährlich durchschnittlich 8 Taler.
Bevor die Feuerpolizeiverordnung von 1896 in Kraft trat, gab es Bestrebungen eine Freiwillige Feuerwehr, wie sie bereits in vielen anderen Städten gegründet wurde, zu schaffen. Mit dem Pflichteifer der diensttauglichen Weißenseer Bürger kann es aber nicht weit her gewesen sein. Denn eine Anzeige in der Weißenseer Zeitung über die Gründung einer “Turner-Feuerwehr” und eine diesbezügliche Ratssitzung blieben ohne Ergebnis.
Stattdessen erschien 1891 die Dienstordnung der Pflichfeuerwehr, die aussagt, “daß bereits zum Dienst … alle Personen männlichen Geschlechts verpflichtet sind, welche körperlich dazu tauglich und im Besitz der Ehrenrechte sind im Alter vom 17. bis einschließlich 50. Lebensjahre”.
Das Jahr 1839 ist für die Geschichte der Feuerwehr in Weißensee äußerst bedeutsam. In diesem Jahr erließ der Magistrat von Weißensee eine neue Feuerordnung, die alle bis dahin existierenden Verordnungen für die Stadt außer Kraft setzte und in 74 Paragraphen sowohl Vorschriften zur Verhütung von Bränden, Festlegungen über baupolizeiliche Bereiche wie auch den Einsatz der städtischen Pflichtfeuerwehr regelte.
1857 bestellte der Magistrat auf Anfrage des Königlichen Kreisrichters Salzmann “Rettungsmannschaften”, die für den Fall einer Feuergefahr auf dem Schloss die dort gelagerten Akten der Gerichtskommision sowie die “Mobilien” des Kreisrichters retten sollten. 1895 wird die Feuerordnung von 1839 durch eine “Polizei-Verordnung betreffendend den Dienst der Feuerwehr in Weißensee” ergänzt. Darin wird der Pflichtcharakter der Feuerwehr noch einmal unterstrichen, der Branddirektor zum Polizeibeamten berufen und vergütet sowie dem Bürgermeister unterstellt.
1861 wurden vier neue Feuerspritzen gekauft und die Spritzenhäuser renoviert. Die Spritzenhäuser befanden sich im Rathaus, an der Darre und auf dem Nikolaiplatz. Der Bestand wurde im darauffolgenden Jahr um 2 Feuerspritzen erweitert. Für jede dieser Spritzen ist einer der angesehensten Bürger der Stadt als “Commissarius” bestellt, außerdem sind aber noch je zwei Handwerksmeister als Rohrführer designiert und je nach Größe der Spritze 8 bis 24 Mann aus dem Arbeiterstande zur Bedienung. Die Kosten für die Feuerlöschmannschaften betrugen jährlich durchschnittlich 8 Taler.
Bevor die Feuerpolizeiverordnung von 1896 in Kraft trat, gab es Bestrebungen eine Freiwillige Feuerwehr, wie sie bereits in vielen anderen Städten gegründet wurde, zu schaffen. Mit dem Pflichteifer der diensttauglichen Weißenseer Bürger kann es aber nicht weit her gewesen sein. Denn eine Anzeige in der Weißenseer Zeitung über die Gründung einer “Turner-Feuerwehr” und eine diesbezügliche Ratssitzung blieben ohne Ergebnis.
Stattdessen erschien 1891 die Dienstordnung der Pflichfeuerwehr, die aussagt, “daß bereits zum Dienst … alle Personen männlichen Geschlechts verpflichtet sind, welche körperlich dazu tauglich und im Besitz der Ehrenrechte sind im Alter vom 17. bis einschließlich 50. Lebensjahre”.
Der Weg zur Freiwilligen Feuerwehr
Mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts verfügte die Stadt Weißensee über eine einsatzfähige städtische Feuerwehr, die auf Grundlage der 1891 erlassenen Dienstordnung der Pflichtfeuerwehr straff organisiert war und sich bei vielen Gelegenheiten, im Einsatz bei der Brandbekämpfung in der Stadt, in vielen Orten des Kreises um im Katastropheneinsatz bewährte. Die vorhandenen vier Schlauchspritzen mit Handpumpen und die zwei Hydrantenwagen waren gut untergebracht, befanden sich in gutem Zustand und wurden auf Anweisung einer regelmäßigen Inspektion unterzogen. Vierteljährlich musste darüber dem Ladrat des Kreises Weißensee berichtet werden.
Eine große Zahl der Weißenseer Bürger wurde zur Feuerwehrdienstleistung herangezogen und kam in der Regel auch seinen Verpflichtungen nach, nicht zuletzt, weil gegen Verweigerer empfindliche Geldstrafen ausgesprochen wurden. Für die meisten war der Dienst jedoch zur Selbstverständlichkeit geworden. Bis zum Ersten Weltkrieg hatte die städtische Pflichtfeuerwehr eine Gesamtstärke von etwa 60 Mann vorzuweisen. Zu den Oberfeuerwehrmännern und Feuerwehrmännern kam noch eine Anzahl Feuerlöschdienstpflichtige, welche bei Bedarf und Eignung in die Wehr übernommen wurden. Die aktiven Feuerwehrmänner legten auch selbst sehr viel Wert darauf, dass ihre Söhne wiederum in der Wehr tätig waren und somit eine gewisse Familientradition entstand.
Um die ständige Einsatzbereitschaft zu garantieren, wurden an den Wochenenden regelmäßig Dienst und Übungen abgehalten. Übungsplatz war der Fischhof, auf welchem später auch das neue Gerätehaus errichtet werden sollte. Es liegt auch der Bericht über einen Mannschaftsvergleichskampf aus dem Jahre 1903 vor. Daran beteiligt waren die Wehren von Weißensee, Günstedt, Kindelbrück, Straußfurt und Sömmerda. Weißensee ging als Sieger hervor. 1907 wurde in Weißensee der “Erste Kreis-Feuerwehr-Verbandstag” abgehalten, welcher sich nach Ablauf einer Übung als Volksfest gestaltete.
Der 1914 beginnende Erste Weltkrieg zehrte an der Mannschaftsstärke, da immer mehr Männer zum Militärdienst einzogen wurden und nicht wenige auf den Schlachtfeldern fielen. Es wurde notwendig eine größere Zahl der Dienstpflichteten und bereits entpflichteter Feuerwehrleute zu übernehmen. Zeitgleich wurde erstmals an die Freiwilligkeit der Bürger appelliert. Von da an erscheint immer häufiger die Formulierung “freiwillige Mitglieder” in den städtischen Akten. Diese Freiwilligen wurden jedoch ausnahmslos nur als Druckmänner eingesetzt.
Bedingt durch die Modernisierung wurden in immer mehr Wehren die Pferdegespanne durch Motorwagen und die Handspritzen durch Motorspritzen ersetzt. Der Rat der Stadt Weißensee erwarb 1929 eine “Motorspritze mit Elastikbereifung und Lichtanlage zum Anhängen an Fahrzeuge aller Art”. Die Spritze wies eine Leistung von 800 Litern/min auf. 1934 wurde ein Vorspannwagen vom Typ Mercedes Benz angeschafft. In jenem Jahr wurde die Pflichtfeuerwehr nun endgültig in eine Freiwillige Feuerwehr umgewandelt. 1938 waren im Inventar ein Mannschaftswagen und eine Motorspritze verzeichnet, welche noch bis 1948 eingesetzt wurden.
Während des Dritten Reiches wurde die Feuerwehr in das nationalsozialistische System voll eingegliedert und dessen Organisationsstruktur unterworfen. Im Februar 1938 rückte die Wehr zum Großbrand der Kofferfabrik nach Kindelbrück aus. Im selben Jahr wurde die Feuerwehr durch das “Reichsgesetz über das Feuerlöschwesen” in die Polizei eingegliedert. Zweck war eine verbesserte Zusammenarbeit im Hinblick auf den bevorstehenden Krieg und die erwarteten Luftangriffe. Glücklicherweise blieb Weißensee vom alliierten Bombardement verschont. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs bemühten sich die Kameraden die wenige verbliebene Technik und das Gerätehaus wieder herzurichten. Mit einem 1947 von der Berufsfeuerwehr Erfurt übernommenen Mannschaftswagen mit Kraftspritze und 32 Kameraden war die Weißenseer Feuerwehr schon wenige Jahre nach dem Krieg wieder eine für diese Zeit schlagkräftige Freiwillige Feuerwehr.
Eine große Zahl der Weißenseer Bürger wurde zur Feuerwehrdienstleistung herangezogen und kam in der Regel auch seinen Verpflichtungen nach, nicht zuletzt, weil gegen Verweigerer empfindliche Geldstrafen ausgesprochen wurden. Für die meisten war der Dienst jedoch zur Selbstverständlichkeit geworden. Bis zum Ersten Weltkrieg hatte die städtische Pflichtfeuerwehr eine Gesamtstärke von etwa 60 Mann vorzuweisen. Zu den Oberfeuerwehrmännern und Feuerwehrmännern kam noch eine Anzahl Feuerlöschdienstpflichtige, welche bei Bedarf und Eignung in die Wehr übernommen wurden. Die aktiven Feuerwehrmänner legten auch selbst sehr viel Wert darauf, dass ihre Söhne wiederum in der Wehr tätig waren und somit eine gewisse Familientradition entstand.
Um die ständige Einsatzbereitschaft zu garantieren, wurden an den Wochenenden regelmäßig Dienst und Übungen abgehalten. Übungsplatz war der Fischhof, auf welchem später auch das neue Gerätehaus errichtet werden sollte. Es liegt auch der Bericht über einen Mannschaftsvergleichskampf aus dem Jahre 1903 vor. Daran beteiligt waren die Wehren von Weißensee, Günstedt, Kindelbrück, Straußfurt und Sömmerda. Weißensee ging als Sieger hervor. 1907 wurde in Weißensee der “Erste Kreis-Feuerwehr-Verbandstag” abgehalten, welcher sich nach Ablauf einer Übung als Volksfest gestaltete.
Der 1914 beginnende Erste Weltkrieg zehrte an der Mannschaftsstärke, da immer mehr Männer zum Militärdienst einzogen wurden und nicht wenige auf den Schlachtfeldern fielen. Es wurde notwendig eine größere Zahl der Dienstpflichteten und bereits entpflichteter Feuerwehrleute zu übernehmen. Zeitgleich wurde erstmals an die Freiwilligkeit der Bürger appelliert. Von da an erscheint immer häufiger die Formulierung “freiwillige Mitglieder” in den städtischen Akten. Diese Freiwilligen wurden jedoch ausnahmslos nur als Druckmänner eingesetzt.
Bedingt durch die Modernisierung wurden in immer mehr Wehren die Pferdegespanne durch Motorwagen und die Handspritzen durch Motorspritzen ersetzt. Der Rat der Stadt Weißensee erwarb 1929 eine “Motorspritze mit Elastikbereifung und Lichtanlage zum Anhängen an Fahrzeuge aller Art”. Die Spritze wies eine Leistung von 800 Litern/min auf. 1934 wurde ein Vorspannwagen vom Typ Mercedes Benz angeschafft. In jenem Jahr wurde die Pflichtfeuerwehr nun endgültig in eine Freiwillige Feuerwehr umgewandelt. 1938 waren im Inventar ein Mannschaftswagen und eine Motorspritze verzeichnet, welche noch bis 1948 eingesetzt wurden.
Während des Dritten Reiches wurde die Feuerwehr in das nationalsozialistische System voll eingegliedert und dessen Organisationsstruktur unterworfen. Im Februar 1938 rückte die Wehr zum Großbrand der Kofferfabrik nach Kindelbrück aus. Im selben Jahr wurde die Feuerwehr durch das “Reichsgesetz über das Feuerlöschwesen” in die Polizei eingegliedert. Zweck war eine verbesserte Zusammenarbeit im Hinblick auf den bevorstehenden Krieg und die erwarteten Luftangriffe. Glücklicherweise blieb Weißensee vom alliierten Bombardement verschont. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs bemühten sich die Kameraden die wenige verbliebene Technik und das Gerätehaus wieder herzurichten. Mit einem 1947 von der Berufsfeuerwehr Erfurt übernommenen Mannschaftswagen mit Kraftspritze und 32 Kameraden war die Weißenseer Feuerwehr schon wenige Jahre nach dem Krieg wieder eine für diese Zeit schlagkräftige Freiwillige Feuerwehr.